9.November
1989 - 3.Oktober 1990
Von Catharina Poncza und Alexandra Knops
Gliederung
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Politischer und wirtschaftlicher Stand in der DDR im Vergleich zur BRD
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Notwendige Schritte zur Wiedervereinigung (Chronik)
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Folgen der Wiedervereinigung à
politische und wirtschaftliche Veränderungen in Deutschland nach 1990
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Literaturverzeichnis/Abbildungsverzeichnis
Politisches und wirtschaftliches
System der DDR im Vergleich zur BRD
Das
politische System der DDR wird als Einparteienstaat bezeichnet, da sie nur von
einer Partei, der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) geprägt
wird. Diese verfolgen den realen Sozialismus, nach welchem ein sozialer
Ausgleich angestrebt wird und die Prinzipien des demokratischen Zentralismus,
welcher die demokratische Mitbestimmung und die zentrale Leitung und Planung
vereinen soll. Die Wirtschaft in der DDR war eine Zentralverwaltungswirtschaft,
bei der die staatliche Plankommission (SPK) alle Güter und Produktionen
verwaltet. Entscheidend dafür waren die Wirtschaftspläne, wobei die Erfüllung
dieser Ziele regelmäßig kontrolliert wurde. Um 1989 wuchs die Unzufriedenheit
der Bürger über das politische und wirtschaftliche System. Immer mehr wurde das
Gefühl deutlich, dass sich die DDR nicht weiter entwickelt. Es wurden nur noch
die nötigsten Bedürfnisse erfüllt, die Industrie wurde geschädigt und auch in
der Kulturpolitik herrschte Bevormundung und Kritik. In der Wirtschaft lief es
nicht besser. Der Staat war zahlungsunfähig und die Arbeitsproduktivität wurde
immer schlechter.
Die BRD
dagegen führte eine Demokratie mit mehreren Parteien. Grundlegend für eine
Demokratie sind Wahlen mit dem Prinzip der Mehrheitsbescheide und die
politische Gleichheit aller Staatsbürger. Das wirtschaftliche System war hier
eine soziale Marktwirtschaft, die auf der Basis des Wettbewerbs steht. Dazu
kommt als weiteres wichtiges Merkmal die Vertrags- und Gewerbefreiheit.
Im Vergleich
zu der DDR ist das politische und wirtschaftliche System der BRD grundlegend
anders und wird nicht durch Unzufriedenheit und Probleme geprägt. Wegen der
Gegensätze der beiden Staaten entschieden viele Bürger der DDR in den Westen zu
fliehen, um ein besseres Leben führen zu können. Damit wurden die ersten
Schritte zur Rebellion und schließlich zum Fall der Mauer eingeleitet.
Notwenige Schritte zur
Wiedervereinigung
Die 1975 beschlossenen „Schlussakte von Helsinki“ beinhalten
u.a. Vereinbarungen zu Menschenrechten,
Sicherheitsfragen und Zusammenarbeit der 35 Unterzeichnerstaaten.
-> Schafft den Weg für einen normalen
Umgang von BRD und DDR.
Der Generalsekretär der KPdSU, die Kommunistische Partei der Sowjetunion Michail Gorbatschow, setze sich während seiner
Amtszeit (1985 – 1991) für die Demokratisierung des Ostens ein.
-> Im März
1989 beginnt Ungarn mit dem schrittweisen Abbau der Grenzen zu Österreich,
wodurch zahlreiche DDR- Bürger die Gelegenheit nutzen, um in die Bundesrepublik
zu fliehen.
Am 40. Jahrestag der DDR wird deutlich, dass die SED längst
nicht mehr Herr der Lage ist. Die Menschen
demonstrieren auf den Straßen und protestieren gegen sie.
9. November 1989, 18:53
Uhr Der Günter Schabowski, Mitglied des
Politbüros der SED, hält in Ostberlin eine Pressekonferenz, welche im Fernsehen
übertragen wird ab. Auf die Frage eines italienischen Journalisten, holt
Schabowski einen Zettel hervor und verkündet, dass Privatreisen ins Ausland
ohne Voraussetzungen beantragt werden können und dass die VPKÄ
(Volkspolizeikreisämter) angewiesen wurden, Visa zur ständigen Ausreise
unverzüglich zu erteilen. Auf die Frage, wann dies in Kraft trete antwortet
Schabowski „Das tritt nach meiner Kenntnis ... ist das sofort, unverzüglich.“
9. November 1989, 20:15
Uhr Die
ersten Menschen finden sich an den Grenzübergangsstellen in Berlin ein und
fordern eine sofortige Ausreise nach Westberlin.
9. November 1989, 21:00
Uhr Die
Grenzkontrolleure am Grenzübergang „Bornholmer Straße“ beginnen damit,
vereinzelt Personen passieren zu lassen, doch dies führt dazu, dass die wartenden
Passanten unruhig werden.
9. November 1989, 23:30 Die
Kontrolleure können den Ansturm der Masse nicht mehr halten. Der diensthabende
Offizier meldet: „Wir fluten jetzt! Wir machen alles auf!“. →
Tausende Menschen strömen nach Westberlin.
9. November 1989, Die ersten Personen beginnen
damit Stücke der Mauer zu zerschlagen und rufen dabei „Die Mauer ist weg! kurz vor Mitternacht
10. November 1989
Walter Momper
beglückwünscht die Bürger und Bürgerinnen der DDR zu einer „friedlichen und
demokratischen Revolution“.
13. November 1989 Hans
Modrow, der erste Sekretär der SED wir Ministerpräsident der DDR und kündigt in
seiner Regierungserklärung eine „demokratische Erneuerung des öffentlichen Lebens“ an. Gleichzeitig
schlägt er eine Vertragsgemeinschaft zwischen den beiden deutschen Staaten vor.
19. November 1989
Bei einem
Interview erklären Modrow und Krenz, dass eine Wiedervereinigung Deutschlands
nicht zur Debatte steht.
28. November 1989
Dem Bundestag
wird von dem Bundeskanzler Helmut Kohl ein 10 Punkteplan (10
– Stufen – Plan) vorgelegt, der als Ziel die Wiedervereinigung Deutschlands
verwirklichen soll.
3. Dezember 1989 Das Zentralkomitee der
SED muss zurücktreten, wodurch Krenz sein Amt als Parteichef ablegen muss.
7. Dezember 1989 Das
erste Treffen des runden
Tisches, ein Gesprächskreis aus den Mitgliedern und Vertretern der
Parteien, wird abgehalten.
16. Dezember 1989 Die
SED verändert ihren Parteinamen zu Partei des demokratischen Sozialismus (PDS).
19. Dezember 1989
Durch Gespräche
von Ministerpräsident Modrow und Bundeskanzler Kohl wird eine
Vertragsgemeinschaft der beiden deutschen Staaten in Aussicht gestellt.
22. Dezember 1989
Zeit 18
Jahren ist das Brandenburger Tor erstmals
wieder offen, wodurch Westberliner ohne Visum in den Osten einreisen
können.
21. Januar 1990 Krenz und weitere Mitglieder werden aus der
Partei SED-PED herausgeworfen.
1. Februar 1990 Als Bedingung für eine schrittweise
Vereinigung der beiden deutschen Staaten schlägt
Modrow ihre militärische Neutralität vor.
5. Februar 1990
Verhandlungen
über eine neue Währungsunion und Wirtschaftsreform werden der DDR von der
Bundesregierung empfohlen.
11. Februar 1990
Die
britische Premierministerin Margaret Thatcher erklärt, dass die deutsche
Wiedervereinigung nur möglich sei, wenn alle 35 Signatarstaaten der KSZE, der
Schlussakte Helsinki von zustimmen.
13. Februar 1990
Es wird
eine Expertenkommission gebildet, die Vorbereitungen zu einer Währungsunion und
Wirtschaftsgemeinschaft erarbeiten sollen.
12. März 1990 Die
letzte Sitzung des runden Tisches wird abgehalten.
18. März 1990 Die
erste frei Wahl zur Volkskammer wird in der DD ranghalten, wobei die CDU die
stärkste Partei ist, die SPD an zweiter Stelle steht und die PDS an dritter.
1. April 1990 Es
wird von der Bundesbank vorgeschlagen, dass die Währung 2:1 ersetzt wird,
wodurch unter den Menschen Unruhe und Unzufriedenheit entsteht.
5. April 1990
Die
gewählte Volkskammer der DDR baut sich auf und wählt Sabine Bergmann- Pohl zur
Präsidentin. Die Regierungsbildung wird von Lothar de Maiziére
übernommen.
12. April 1990 Lothar
de Maiziére wird zum Ministerpräsidenten gewählt und
seine gebildete Regierung bestätigt.
5. Mai 1990
Es
beginnen die „Zwei-plus-vier“ Gespräche zwischen den deutschen Staaten und den vier
Siegermächten, welches die abschließenden Regelungen im Bezug auf Deutschland
klären sollen.
16. Mai 1990 Ein
Fond wird für die Deutsche Einheit aufgestellt, der 115 Milliarden DM
beinhaltet und die DDR unterstützen soll.
18. Mai 1990 Der
Staatsvertrag für die Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion wird im Bonn
unterzeichnet.
1. Juli 1990
Der
Staatsvertrag tritt in Kraft, wodurch die DM das einzige zugelassene
Zahlungsmittel in den deutschen Staaten
ist. Die Kontrollen an den Grenzen werden abgeschafft und das
Notaufnahmeverfahren für Übersiedelter wird ebenfalls eingestellt.
3. Juli 1990 Die
DDR ist für das Ausführen von Wahlen, die ganz Deutschland betreffen.
6. Juli 1990 Die
ersten Verhandlungen zu dem „Einigungsvertrag“ unter den deutschen Staaten
finden statt.
16. Juli 1990
Die
Gespräche zwischen Gorbatschow und Kohl führen dazu, dass die UdSSR, die Union
der Sozialistischen Sowjetrepubliken Gesamtdeutschland als Mitglied in
der NATO aufnimmt und dass die sowjetischen Truppen innerhalb von 3 bis 4
Jahren Deutschland verlassen haben müssen.
22. Juli 1990
Die
Volkskammer beschließt die seit 1952 aufgelösten Länder Brandenburg,
Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen wieder
aufzubauen.
23. August 1990 Es
wird nach langer Zeit beschlossen, dass die DDR der Bundesrepublik Deutschland
am 3. Oktober beitreten soll.
31. August 1990 Der
Einigungsvertrag, der die deutsche Einheit herstellt wird in Ostberlin
unterschrieben.
12. September 1990 Der
Zwei-Plus-Vier Vertrag wird von den deutschen Staaten und den vier
Siegermächten unterschrieben. Als Folge davon haben die Siegermächte ihre Macht
im Bezug auf Deutschland verloren.
24. September 1990 Die
DDR beschließt aus dem Warschauer Pakt, welcher ein Militärbündnis zwischen dem
Osten und der Sowjetunion was auszutreten.
2. Oktober 1990 Vor
dem Reichstag wird feierlich die deutsche Flagge gehisst.
3. Oktober 1990 Deutschland
ist ab diesem Tag nicht mehr geteilt. Der 3.10.1990 wird zum Nationalfeiertag erklärt.
9. November 1990 Kohl
und Gorbatschow unterschreiben den deutschen-sowjetischen Vertrag über gute
Nachbarschaft, Partnerschaft und Zusammenarbeit.
30. November 1990 Die
Berliner Mauer ist nun nicht mehr vorhanden. Nur drei Teilstücke bleiben als
Denkmal erhalten.
Folgen der Wiedervereinigung -> politische und wirtschaftliche
Veränderungen
Am 3.
Oktober 1990 tritt die DDR offiziell der BRD bei und es besteht wieder ein
vereintes Deutschland. Doch Deutschland musste mit vielen Problemen kämpfen.
Darunter waren vor allem Arbeitslosigkeit, Staatsverschuldung und viele
unerfüllte Hoffnungen.
Gerade in
der Wirtschaft gab es große Unterschiede zwischen der BRD und der DDR. Nach der
Wiedervereinigung wurde die soziale Marktwirtschaft der BRD übernommen, wodurch
viele Schwierigkeiten entstanden sind. Die Unternehmen im Osten hatten
Schwierigkeiten im Konkurrenzkampf mit anderen Unternehmen aus dem Westen zu
bestehen. Ein wichtiger Faktor hierbei war eine Privatisierung, bei der das
Staatseigentum der DDR an die Unternehmen aus dem Westen verkauft wurden. Damit
kauften die Unternehmen aus dem Westen ihre Konkurrenz auf, wodurch viele
Firmen im Osten aufgelöst wurden. Außerdem hatten die Unternehmen in
Ostdeutschland mit einer neuen Währung zu kämpfen, da diese zwei zu eins
übernommen würde. Das bedeutet für die Bürger der ehemaligen DDR, dass sie nur
die Hälfte ihres Geldes in D-Mark wiederbekamen, obwohl die Preise
gleichblieben. Gleichzeitig wurden auch die Löhne an die des Westens angepasst
und das obwohl die Leistungsfähigkeit der Unternehmen in Ostdeutschland viel
geringer war, als in Westdeutschland. Die Unternehmen in Ostdeutschland waren
dadurch nicht mehr konkurrenzfähig, wo hin gegen im Westen immer mehr
Profit gemacht wurde.
Durch die
erste Bundestagswahl im Dezember 1990 wurde die Unzufriedenheit weiter erhöht,
denn der gewählte Bundeskanzler Helmut Kohl versprach bei seinem Wahlkampf eine
„blühende Landschaft in der es sich zu leben und zu arbeiten lohnt“. Dies
konnte aber nicht eingehalten werden. Es wurde entschieden, dass der Bundestag
nach Berlin verlegt werden sollte, dass durch Steuergelder finanziert werden
sollte. Des Weiteren wurde die wirtschaftliche Situation in Deutschland nicht
besser, sondern verschlechterte sich immer weiter. Die Menschen kauften immer
weniger Waren ein, wodurch die Industrie geschädigt wurde. Die Arbeitslosigkeit
stieg an, wodurch die Unzufriedenheit immer deutlicher hervortritt. Trotz der
Schwierigkeiten während der Amtszeit von Helmut Kohl wird er mit knapper
Mehrheit wiedergewählt.
Die
Regierung hat durch die schnelle Wiedervereinigung Deutschlands finanzielle
Probleme, da sie 275 Milliarden DM Schulden aufgenommen hat. Viele kritisieren,
dass der Deutsche Staat zu schnell und unüberlegt gehandelt hat. Um wieder
genug Geld in die Staatskasse fließen zu lassen wurden sogenannte „Spargesetze“
erlassen, die eine Erhöhung der Beiträge mit niedrigeren Leistungen zur Folge
hatten.
In den
weiteren Jahren ist es nun die Aufgabe der Regierung diese Probleme mit der
wachsenden Unzufriedenheit zu lösen und die Situation in Ostdeutschland zu
verbessern.
Literaturverzeichnis/Abbildungsverzeichnis
Textquellen
http://www.arge.schule-hamburg.de/Archiv/STIWiedervereinigung.html
http://www.wissen.de/thema/chronik-der-deutschen-wiedervereinigung
http://www.helles-koepfchen.de/artikel/2825.html
http://www.ddr-museum-muehltroff.de/politisches-system-der-ddr.html
Abbildungen