Hippie-Bewegung in den USA (Julia Dubois, Marcel
Lehmann)
Hippie-Bewegung in den USA
Ziele- was wollten sie erreichen?
Die
Hippiebewegung entstand in den späten 60iger Jahren in den USA und von dort aus
ausgehend fand sie auch in Europa viele Anhänger. Hippies kamen zum großen Teil
aus besser gestellten Familien (Mittel-und Oberschicht).
Die
Hippiebewegung entstand aus dem Willen, sich gegen die spießbürgerliche Wohlstandsgesellschaft, die von vielen
Jugendlichen und jungen Erwachsenen als politisch erstarrt und unglücklich
machend empfunden wurde aufzulehnen. Sie sahen in den Zeiten des Wiederaufbaus
(Nachkriegszeit) keinen Weg zur Individualität und Selbstverwirklichung. Sie
wollten sich auf friedliche, gegen die zu dieser Zeit festgesetzten
Verhaltensnormen zur Wehr setzen (u.a. mit ihrem Aussehen, Verhalten, etc.).
Wichtig für die Entstehung der Hippiebewegung ist der Protest gegen das
„sinnlose Morden“ im Vietnam-Krieg. Die Hippies
versuchten mit dieser Protestbewegung gegen die Wohlstands- und
Leistungsgesellschaft zu rebellieren. Dabei stellten sie der (ihrer Meinung
nach) „sinnleeren“ Mittelstandsgesellschaft eine von
bürgerlichen Wertvorstellungen und Zwängen freie Welt entgegen. So wollten sie
versuchen, in einer freien, naturbezogenen, auf ekstatischen Glückserlebnissen
in Liebe, Musik und Rauschmittelgenuss Welt zu leben. Hierfür wurde 1965 von
dem amerikanischen Dichter Allen Ginsberg der Begriff „Flower-Power“
geprägt. Ihren Höhepunkt fand die Hippiebewegung während des Vietnamkriegs.
Dort wurde das Motto „Make love,
not war!“ geprägt. Statt zu versuchen, die Gesellschaft von innen zu
reformieren (ändern, abwandeln), wollten sie aus ihr aussteigen und eine
Gegengesellschaft aufbauen, deren positive Ausstrahlung schon bald vor allem
Gleichaltrige ebenfalls zum Ausstieg motivieren sollte. Die Mehrzahl der
Hippies war eigentlich nicht „politisch“ motiviert, doch bald merkten sie, dass
man aus der Mehrheitsgesellschaft nicht aussteigen kann, ohne politisch zu
werden. Denn anders als die Gammler wollten sie nicht nur dem Leistungsdruck
der Gesellschaft entfliehen, sondern zugleich neue, menschlichere Lebensweisen
und Umgangsformen finden. Doch der Mehrheitsgesellschaft der 60iger Jahre
fehlte das Selbstbewusstsein, die „fliehenden“ einfach ziehen zu lassen und so
betrachtete sie jegliche Suche nach einem eigenen Lebensstil fernab der
vorgegebenen Standards (Lohnarbeit, Kleinfamilie, Konsumfreude) bereits als
radikalen politischen Angriff.
Was waren die Merkmale/Lebensstandards der Hippies ?
Aussehen/Verhalten der Hippies:
Die
Hippiegeneration war schnell daran zu erkennen, dass ihr Aussehen sehr von der
Norm abwich. Beide Geschlechter trugen lange Haare, welche häufig mit Blumen
verziert wurden. Zudem trugen sie sehr bunte und lange Kleider, oft batiken sie ihre eigenen „langweiligen“ Klamotten, sodass sie
hip und bunt waren. Blumige Schlaghosen sowie Stirnbänder durften ebenfalls
nicht fehlen, um sich von dem Rest der Gesellschaft abzuheben und um diese zu
schockieren. Die immer wieder auftauchenden Merkmale durch die Blumenverzierung
ließ die Hippiebewegung auch als „Flower Power“
bezeichnen. Oft wurden Hippies in Deutschland auch als Gammler bezeichnet, was
diese sich zum Nutzen machten, um dies in Sprüche wie: „Jesus war der erste
Gammler“ einzubauen. Das Peacezeichen war ebenfalls
sehr wichtig für die Hippies, als Symbol und Geste des Friedens. Weiterhin ein
sehr wichtiges Markenzeichen der Hippies war die drogenbeeinflusste,
tranceartige bewusstseinserweiternde Musik, die so gut wie immer dazu einlud
Drogen wie Marihuana und LSD zu nehmen, was die meisten oder gar alle auch
taten. Die typische Hippiemusik sollte, anders als die Pop Musik die man
kannte, verunsichern und überraschen. In der Regel wurden keine Singles gehört,
da sie sogar programmatische (ausschlaggebende, entscheidende) Themen sehr
ansprechend fanden. Die Songs und deren Texte wurden immer länger, sodass es Songs gab die sogar drei Plattenseiten
füllten. Die Themen wurden immer detailreicher und abstrakter, weswegen viele
Bands keine tanzenden Groupies bevorzugten. Sie wollten, dass ihre Musik am
besten unter Drogeneinfluss gehört wird, damit sich die Fans in Ruhe Gedanken
zu den Texten machen und sich sehr konzentrieren um diese zu verstehen. Häufig
wurden sogar nur noch Traumbilder vermittelt, bei denen sich die Schreiber
weigerten die Texte öffentlich zu interpretieren und darzustellen „Die Musik
der Hippies war immer Nahrung für den Geist“. Besonders viel Wert legten die
Künstler auf die Show, die optische Show während ihrer Auftritte, da diese mit
z.B. komplexen Lichtanlagen den Trancezustand der Hippies heftiger werden ließ.
Zudem wurden Filmausschnitte, Dias, Texteinspielungen vom Tonband und
asymmetrische Rhythmen verwendet, sodass es kaum möglich war darauf zu tanzen.
Die Zuhörer werden praktisch zum zuhören gezwungen.
Batik: eine Technik, bei der man einzelne Teile eines
Stoffs mit Wachs bedeckt oder abbindet, damit diese beim Färben die Farbe nicht
annehmen Traumbilder Bsp.:
Welche
Ziele wurden durch die Hippiebewegung verfolgt?
Die Hippies betrachteten die Gesellschaft als eine
konsumsüchtige Gesellschaft, die aufgrund des Kapitalismus
nur noch materielle Werte als „real“ anerkannte.
Mit ihrem Verhalten wollten dem als Kontrast gegenüber
stehen und auch als ein Kontrast betrachtet werden.
Zudem wollten sie ausdrücken, dass sie keinen Wert auf
teure Kleidung oder dergleichen legen, weswegen sie dreckige, selbstgefärbte
oder auch kaputte und unpassende Kleidung trugen (z.B.: sie trugen häufig keine Schuhe im
Winter, aber im Sommer dicke und sehr lange Mäntel).
Sie wollten eine Bewegung gegen die Klassenordnung bzw.
den sozialen Status starten, Gleichberechtigung für
alle Länder und zwischen beiden Geschlechtern durchsetzen. Dies haben sie durch
das gleiche Ankleiden dargestellt und symbolisiert.
Männer zogen sich genauso wie Frauen an und ließen sich ebenfalls lange Haare
wachsen und trugen genauso häufig Blumenmuster oder Ähnliches. Bemerkenswert
hierbei ist vor allem, dass die meisten Anhänger oder ein Großteil von ihnen
aus erhobeneren Familien stammten, also zum oberen Teil der Klassenordnung
stammten. Sie waren gut damit vertraut, dass die Menschen materielle Werte mehr
schätzten als immaterielle. Hippies nahmen sich deswegen unter anderem auch zum
Ziel, dass sie sich mehr über kleine Dinge im Leben freuen.
Sie wollten, dass jeder Mensch auf Erden das gleiche
Recht auf Frieden hat und waren gegen den Krieg.
Die Unterdrückung sollte in jedem Land untersagt sein und
autoritäre, zwischenmenschliche Verhaltensweisen wurden von den Vertretern der
Hippiegesellschaft verachtet. Armut und Unterdrückung betrachteten sie global.
Sie konzentrierten sich auf Gesellschaften, die weit weg lebten, wie zum
Beispiel die Indianer, da sie glaubten, dass diese Definition der „Armut“ als
erstrebenswert ist. Hier war man angewiesen auf die zwischenmenschlichen
Beziehungen. Material hatte bei den Indianern immer einen sehr geringen Wert.
Die „Angstgesellschaft“ sollte aufhören sich vor ihrem
Nachbarn, der Polizei, dem Schicksal oder dem Vorgesetzten zu fürchten.
Man sollte die Freiheit als Autorität betrachten und in
der Einfachheit den Besitz suchen, nicht nur in materiellen Gegenständen oder
Aspekten.
Hippies waren allgemein gegen Kapitalismus, der durch den
Staat zum Hauptprinzip gemacht wurde.
Zudem kommt die „kalte Logik“ die den Menschen verfälscht
und ihn abstumpft. Laut den Hippies muss die Gesellschaft durch direkte
Erfahrungen zum Erfolg gelangen, Gemeinschaft und Freuden führen zu der
verlorenen Kreativität zurück.
Kapitalismus
Kapitalismus
bezeichnet eine Wirtschaftsform, in der das Privateigentum und die Vergrößerung
des Eigenkapitals an erster Stelle stehen. Um Privateigentum erwerben zu
können, wird die eigene Arbeitskraft auf dem Arbeitsmarkt „angeboten“. Dieser
zeichnet sich dadurch aus, dass die Arbeiter/innen zwar selber entscheiden
können was sie erlernen wollen, jedoch fast immer von anderen abhängig sind, um
ihre Arbeit auszuführen. Das heißt, die Arbeitnehmer/innen sind auf Firmen
angewiesen, die sie anstellen und ihnen so Zugang zu den nötigen
Produktionsmitteln (Geld, Maschinen, Kundenaufträge etc.) geben.
Sozialer
Status bezeichnet in Soziologie wie in Sozialpsychologie eine soziale Position
innerhalb einer sozialen Struktur oder die Zuordnung der Position zu einem
System sozialer Rangordnung.
Kleidungsstil
(Geschlechtsunabhängig)
Der Vietnamkrieg (1964–1976) forderte Millionen von Toten und hinterließ ein völlig zerstörtes Land. Für die Supermacht USA, die vor den kommunistischen Kämpfern den Rückzug antreten musste, bedeutete er die demütigendste Niederlage im Ost-West-Konflikt. Der Krieg spaltete die amerikanische Gesellschaft. Weltweit kam es zu antiamerikanischen Protesten.
Eine Gesellschaft in der nur Geld, Status und Ansehen zählt