Singende Revolution im Baltikum

Einleitung

Die singende Revolution gilt als eine neue Art der Revolution, nämlich als eine friedliche Revolution. Die protestierenden Esten, Letten und später auch Litauer wollten ihren Protest gegen die bestehenden Zustände in Liedern ausdrücken. Sie haben auf den traditionellen Sängerfesten ihrem Heimatgefühl und ihrem nationalem Selbstbewusstsein Ausdruck verliehen. Lieder wurden in der Zarenzeit des Öfteren zensiert oder ganz verboten. Nichtsdestotrotz wurde die Massenchortradition auch in der Sowjetzeit weiter gepflegt, jedoch wurden die Lieder meist im Sinne der Propaganda manipuliert. Auf dem estnischen Sängerfest sang man lange verbotene Lieder und bereits 1990 sangen 300.000 Esten auf dem Lauluväljak (Sängerfestplatz) das erste Mal die Nationalhymne unter estnischer Flagge.